Qi

Schriftzeichen Qi

Der chinesische Begriff Qi bedeutet Energie, Atem oder Fluidum, kann aber wörtlich übersetzt auch Luft, Dampf, Hauch, Äther sowie Temperament, Kraft oder Atmosphäre bedeuten.

Das Bild vom Qi ist die ideelle Grundlage der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und der sogenannten inneren Kampfkünste.

Natur des Qi

Nach Auffassung der Kultur des Alten China und des Daoismus durchdringt und begleitet das Qi alles was existiert und geschieht.

Als Substanz, aus der das ganze Universum sowohl in physischer als auch geistiger Hinsicht besteht, wird es vorgestellt als vitale Energie, Lebenskraft oder eines alles durchdringenden kosmischen Geistes, ist dabei aber weder physischer noch geistiger Natur.

Das normale Qi (Zheng-Qi) stellt das ganze Qi des Körpers dar. Es wird aus drei Qellen generiert:

  1. Ursprungs-Qi (Yuan-Qi): Es wird von den Eltern bei der Empfängnis an das Kind weitergegeben. Es definiert zu einem großen Teil die physische Konstitution. In den Nieren befindet sich der Speicher für das Ursprungs-Qi.

      2.   Nahrungs-Qi (Gu-Qi): Es stammt aus der von uns aufgenommenen und verdauten Nahrung.

      3.   Luft-Qi (Gong-Qi): Dieses Qi entnehmen wir der eingeatmeten Luft.

 

Das normale Qi wird aus diesen drei Qi-Formen gebildet.

 

Qigong

Als Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsform zur Kultivierung von Körper und Geist beschäftigt sich Qigong mit der Stärkung und Harmonisierung des Qi im menschlichen Körper. Qigong gilt ebenfalls als eine der fünf Säulen der traditionellen Medizin.

 

Kampfkünste

In vielen fernöstlichen Kampfkünsten spielt die bewusste Wahrnehmung und Kontrolle über das Qi eine Rolle. Beispiele sind insbesondere die inneren Kampfkünste wie das Taijiquan, Bagua, Xing Yi, etc.. Dabei soll einerseits das Praktizieren der Kampfkunst den Fluss des Qi stärken und harmonisieren, andererseits soll der Praktizierende das Qi auch für die Kampfkunst verwenden können.

 

Qi in der traditionellen chinesischen Medizin

Bei einer perfekten Harmonie beider Kräfte ist auch der Qi-Fluss im Körper ausgeglichen. Das Modell der traditionellen chinesischen Medizin geht davon aus, dass der menschliche Körper im Inneren Funktionskreise beziehungsweise „Elemente“ aufweist, die mit einem Energiefluss korrespondieren, der teilweise an der Körperoberfläche und teilweise leicht darunter verläuft.

Krankheit ist ein Produkt der Unterbrechung dieses harmonischen Flusses. Nach dieser Auffassung kann Krankheit u. a. durch mangelnden Qi-Fluss, durch Stockung, durch Mangel an Qi selbst oder durch verbrauchtes Qi, das nicht abgeleitet wurde, entstehen. Die TCM versucht daher, physische Krankheiten durch verschiedene Praktiken zu kurieren, die ein Ausbalancieren des Qi-Flusses im Körper zum Ziel haben.

 

 

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